Wanderweg durch ein geschütztes Naturdenkmal

Zwischen dem Schönfelder Hochland mit den Ortslagen Malschendorf und Rockau und dem an der Elbe gelegenen Ortsteil Dresden-Hosterwitz schlängelt sich der Keppbach durch das Kerbtal des wildromantischen Keppgrunds.

Hier kreuzen sich mehrere Wanderwege
Foto: Holger Friebel

Dieser ist einer von mehreren rechtselbischen Gründen zwischen Loschwitz und Pillnitz. Seine steilen Hänge reichen bis unmittelbar an den Bach und den begleitenden Wanderweg heran. Das hier anstehende Gestein ist der Lausitzer Granodiorit, in welchen Schmelzwasserflüsse im ausgehenden Pleistozän den Keppgrund schnitten. Die sichtbaren offenen Felsformationen besitzen einen schroffen, scharfkantigen Charakter.

Der feucht-kühle Schluchtwald des Keppgrundes lädt besonders an heißen Tagen zum Durchwandern und Verweilen ein. Kinder spielen am und im Keppbach und erfreuen sich am frischen Nass. Die Bachkrebse von früher sind jedoch verschwunden. Aber hin und wieder kann man einen Feuersalamander (Salamandra salamandra) entdecken.

In der Dämmerung grüßen Waldkauz (Strix aluco) und Uhu (Bubo bubo) sowie diverse Fledermausarten wie das Große Mausohr (Myotis myotis) und die Kleine Hufeisennase (Rhinolophus hipposideros).

Der Wald selbst wird von Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus), Gemeiner Esche (Fraxinus excelsior) und Berg-Ulme (Ulmus glabra) geprägt. Als Nebenbaumarten sind Winter-Linde (Tilia cordata), Hainbuche (Carpinus betulus) und Stiel-Eiche (Quercus robur) anzutreffen.

Colorierter Kupferstich, gestochen von Carl August Richter, 1830;
Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB), Kartensammlung, Deutsche Fotothek

Die Strauchschicht wird aus Schwarzem Holunder (Sambucus nigra), Hasel (Corylus avellana) und Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus) gebildet. Charakteristische Arten der Krautschicht wie Goldnessel (Lamium galeobdolon) und Lungenkraut (Pulmonaria officinalis) sowie verschiedene Farne prägen punktuell das Bild. Im Frühjahr sprießen großflächig Buschwindröschen (Anemone nemorosa) entlang des Keppbaches.

M. Keyl, »Prospect der Küppmühle im Grunde des Poetenganges …«, 1792, Kupferstich, LfD Sachsen, Slg. K. E. Scherz; Rechts neben der Keppmühle ist sehr schön die Eremitage (a) zu sehen.

Der Keppgrund ist Teil des Fauna-Flora-Gebietes »Elbtalhänge zwischen Loschwitz und Bonnewitz«. Darüber hinaus liegt er im Naturschutzgebiet »Dresdner Elbtalhänge» und im Landschaftsschutzgebiet »Elbhänge zwischen Loschwitz und Bonnewitz«.

Blick nach Pillnitz

Foto: Roland Lubiger, Lubiger Weltsichten

Blick über Keppgrund und Keppschloss nach Pillnitz – das ehemalige Marcolinische Weinbergshaus wurde von späteren Besitzern umgebaut und erweitert. 1835 kaufte Friedrich Wilhelm von Trautvetter, Geheimer Legationsrat aus Dresden, Weinberg, Zuckerhut und Gebäude. Er gab ihm den Namen Keppschloss. 1861 ließ es der Bankier Robert Thode zum heutigen Erscheinungsbild umbauen.

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Inspiration für bedeutende Künstler – Weber, Zingg, Wagner

Um 1780 liegen die Ursprünge des »Poetenweges«, der heute als Teil des »Dichter-Musiker-Maler-Weg« bekannt ist. Er führt auch durch den Keppgrund.

Die Keppmühle

Mitten im Grund erhebt sich auf einem Felsvorsprung hoch über dem Bach die Keppmühle, deren Geschichte sich bis in das 16. Jahrhundert verfolgen lässt.